Fuego del Norte Unterwegs

Portugal

Der Weg nach Portugal ist lang. Eintausend Kilometer durch Frankreich, bevor wir die Grenze zu Spanien erreichten. Um von Frankreich auch etwas zu sehen, haben wir uns für die Fahrt einige Tage Zeit genommen und haben uns vor allem auf kleinere Orte und schöne Plätze in der Natur beschränkt und einige Lost Place entdeckt. Wenn wir ans Reisen in Frankreich denken, tauchen da alte Chateaus auf. In diesem Fall fanden wir ein verlassenes Chateau, einsam gelegen in einem Wald. Das Video dazu ist online.

Bonnie schläft sogar im Sitzen :o)

… und am Steuer ;o)

Spanien haben wir erst auf dem Heimweg besucht und sind an drei Tagen durchgefahren. Die Straßen in Frankreich und Spanien waren einsam und frei und das Fahren entspannt. Frankreich hat ein gutes Verhältnis zu Campern. Nahezu flächendeckend findet man kostenlose Wohnmobilstellplätze, manchmal sogar mit Strom. 
Wir waren im Zentrum von Portugal und in Nazaré, an der Westküste, an der die größten Wellen der Welt gesurft werden. Hundert Kilometer von Lissabon entfernt. Die Algarve an der Südküste Portugals ist landschaftlich sicher ein Highlight mit seinen schroffen Klippen und traumhaften Stränden, auch wenn die Algarve sehr touristisch und leider sehr zugebaut ist. Zwischen 120 und 150 Tausend Wohnmobile überwintern an der Algarve, was uns persönlich zu voll ist. Nein, wir sind daher nicht in den Süden gefahren.

Vanlifeleben….

Wir müssen leider sagen, dass unser Erlebnis in Portugal nicht so toll war und wir haben die gewohnte portugiesische Gastfreundschaft vermisst. Am Anfang fanden wir es komisch, dass wir kaum Kontakt mit den Portugiesen hatten und dachten es wäre einmalig, haben dann aber festgestellt, dass einige, sobald sie uns näher kommen gesehen haben, sich sofort umgedreht oder einfach ignoriert haben. Es gibt aber auch sehr nette und freundliche Menschen. Im Sommer tummeln sich tausende Touristen, die das Land besetzen und die Einheimischen sind genervt vom immer massiveren Urlauberansturm.

Wir haben einige interessante Lost Places erkundet, ehemalige Gefängnisse, ein aufgegebenes Krankenhaus.

Eine spannende Woche liegt vor uns, die hoffentlich gute Highlights für uns bereit hält. 

Little Family

Die verlassene Horror-Klinik

Eine Reise in die Vergangenheit, die ihren Anfang im Jahre 1960 hat und unser schönster, spannendster und beeindruckendster Lost Place. Selten hat uns ein Ort so berührt wie dieser. Was wir hier entdeckt haben, lies uns den Atem stocken. Wir fanden uralte Gynäkologische Stühle und einen Fixierstuhl für Zahnoperationen, die uns in ihre vergangene Zeit ziehen. Die Vorstellung, dass hier Operationen ohne Narkose und bei vollem Bewusstsein durchgeführt wurden, ging uns schon sehr nahe.

Schon als wir um die Ecke biegen, bemerken wir den typischen Krankenhausgeruch. Nur ganz leicht, aber unverwechselbar. Wie kann das sein, nach all den Jahren des Leerstandes, denken wir. 

Der OP-Raum hat nach wie vor seine optische Wirkung nicht verloren. Zu unserer Überraschung finden wir noch die Röntgenvorrichtung.

Das ehemalige Gefängnis in der Nähe von Lissabon.

Der Weg hinein ist bei einem Gefängnis nicht immer einfach. Schließlich ist es so gebaut, dass Leute nicht hinaus kommen. Das Hauptfotomotiv ist ein Zellentrakt mit Zellen links und rechts auf zwei Etagen.

Wir wussten, dass es am Strand von Salgado 200 Millionen Jahre alte Fußabdrücke von Dinosauriern gibt. Wir haben eine Stunde lang gesucht. Auf den Steinplatten im Gebüsch haben wir einige Abdrücke gefunden.

Wir haben Souvenirs gekauft. Die Tasse war ein Nepp. Man konnte nicht erkennen, dass die Tasse nicht bedruckt war. Die Polyesterfolie löste sich nach dem Spülen von der Tasse :o(



Von Richtung Lissabon führt unsere Route nach Spanien.

Fazit: Portugal mit dem Camper - Top oder Flop?

Während die einen Portugal in den höchsten Tönen loben, sind wir allerdings etwas Zwiegespalten.

Fest steht, dass Portugal einige Annehmlichkeiten zu bieten hat. Dennoch wollte bei uns der Funke nicht überspringen.

Woran das liegt? Fangen wir mit dem Positiven an. Es gibt zahlreiche Stellplätze, die es über das ganze Land verteilt gibt. Auf einigen kostenfreien Stellplätzen gibt es sogar Strom umsonst. Das ist ein toller Service, der auf jeden Fall zu den positiven Seiten zählt. In fast jedem größeren Ort gibt es Waschsalons.

Wir haben von Portugal nicht alles, sondern nur einen groben Teilausschnitt gesehen. Uns ist bewusst, dass uns viele Regionen fehlen.

Unsere Route hat uns überwiegend entlang der Küste geführt und da punktet Portugal mit seinen umwerfenden Stränden. Selten treffen wir bei unseren Spanziergängen auf andere. Das genießen die Hunde genau wie wir. Um diese Jahreszeit können sie an den Stränden frei herumtoben. Und auch die Sonnenuntergänge sind bombastisch.

Wir wissen die vielen Annehmlichkeiten als Camper zu schätzen und doch zählt Portugal nicht zu unseren Favoriten.

Auf uns wirkt das Land einschläfernd. Die Portugiesen sind in ihrer Art weitaus ruhiger als beispielsweise die Spanier. Ruhe mögen wir grundsätzlich zwar sehr gerne, aber in Portugal fehlt uns irgendwie die Lebendigkeit und das Temperament.

Uns ist es hier zu voll. Besonders die Algarve platzt vor lauter Touristen aus allen Nähten. Von portugiesischem Flair ist hier nichts mehr zu spüren. 

Spanien hat uns weitaus mehr begeistert.