Von Sachsen an die Ostsee
Ab und an benötigt man auch außerhalb von großen Reisen eine kleine Auszeit, denn auch in Deutschland gibt es so schöne Ecken.
Unsere Tour ging in den schönen Osten, von Sachsen über Brandenburg an die Ostsee.
„Ost Places“ werden schrittweise zu Lost Places. Die VEB Plauener Gardine ist ein charakteristischer Lost Place. Ein beeindruckendes Relikt der DDR-Industrie mit vielen alten DDR-Relikten. Es war leider kein reinkommen möglich, man kann jedoch durch die Fenster das Inventar erkennen.
Besonders gefallen haben uns die vielen kleinen Seen und Moore im Vogtland in Sachsen, die schöne Naturerlebnisse mit Wanderwegen bieten.
Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen erreicht man das Hochmoor bei Grünheide. Man läuft über schmale Stege bis an den Vogtlandsee.
Die Sächsische Schweiz ist hoch touristisch. Wir sind dann auch gleich weitergefahren nach Brandenburg.
In Brandenburg dominieren Kiefern. Kiefern über Kiefern. Es wurde nach Kahlschlägen ausschließlich mit Kiefern wiederaufgeforstet. So sind die Kiefernwälder in Brandenburg entstanden. Die Böden sind staubtrocken.
Eine Flugplatzkaserne, die 1939 erbaut wurde. Die sowjetischen Streitkräfte waren hier von 1945 bis 1990 stationiert. Die vielen DDR-Neubauten laden nicht unbedingt zur stundenlangen Erkundung ein.
Einige Youtuber haben den Ort um einiges „besuchter“ gemacht. Zum Filmen nicht sonderlich spannend. Die Häuser sehen alle gleich aus und sind entkernt.
Wir haben drei Tage auf dem ehemaligen Militärgebiet verbracht. Direkt daneben ist das Tropical Island.
Das Tropical-Island ist der größte Indoor-Wasserpark der Welt und befindet sich in einer ehemaligen, riesigen Zeppelinhalle. Ursprünglich geplant für den Bau eines Transportluftschiffs. Nach dem Scheitern des Projekts wurde die Halle an einen malaysischen Konzern verkauft. Die Bewertungen für Tropical Island sind allerdings katastrophal.
Es ist kaum etwas los gewesen und es macht alles einen verlassenen Eindruck. Leere Büros und Verwaltungsgebäude. Die Lodges und der Campingplatz sind fast leer. Es wird alles nur noch mit Minimalaufwand betrieben um dann vielleicht in ein paar Jahren in Bankrott zu gehen. Und dann kommen die Urbexer ;o)
Die wald-und wasserreiche Uckermark, mit riesigen, alten Buchen. Schwarzstorch, Seeadler und Kranich sind hier heimisch. Den UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin fanden wir etwas enttäuschend. Es hat zwar beeindruckende Buchen mit bis zu 30m Wuchshöhe, aber „atemberaubend“ fanden wir es dort nicht. Unser Highlight des Tages war eine Baby-Erdkröte, wobei das Foto nichts geworden ist ;o) Den beschriebenen Kommentar zum Buchenwald Grunsim „Wolfsrudel im Mondschein“ wie uns ein Anwohner erzählte, ist eine Wolfshundezucht im Ort :o) Vielleicht ist es im Frühjahr schöner, wenn die Bäume im Wasser stehen.
Ein faszinierender Vogelflug der Kraniche, die in ihr Winterquartier nach Spanien und Frankreich fliegen.
Kulturell hat die Ostsee mehr zu bieten als die Nordsee. Die Strände sind schön, besonders wegen ihrer Vielfalt von Sandstränden und der ausgezeichneten Wasserqualität. Neben Bademöglichkeiten gibt es noch viele andere Ausflugsziele und Wanderungen, die nicht nur Spaziergänge im Watt beinhalten. Im Gegensatz zur Nordsee ist das Wetter an der Ostsee eher sanft und freundlich. Durch das gefühlte Ausbleiben der Gezeiten herrscht ein stets sanfter Wind- und Wellengang, der Spiegel sinkt oder steigt bei Ebbe und Flut nur um rund zehn Zentimeter. Deutschlands Ostseeküste ist fast doppelt so lang wie die Nordseeküste.
Als "Seebad der 20.000" hatten die Nazis die riesige Anlage im Binzer Ortsteil Prora auf der Insel Rügen geplant. Lange Zeit verfielen die denkmalgeschützten Gebäude - inzwischen sind sie wieder interessant. Es handelt es sich um eines der wenigen Monumentalprojekte der Nationalsozialisten, die Größenwahn-Ferienanlage in Prora. Im "Koloss von Rügen" soll sich der deutsche Arbeiter zu günstigen Preisen erholen und neue Kraft tanken. Die Kosten für das Projekt werden damals auf etwa 237 Millionen Reichsmark geschätzt. Die Nazis stoppen die Bauarbeiten zu Kriegsbeginn. Sie nutzen Prora als Ausbildungsstätte für Luftwaffenhelferinnen und ein Polizeibataillon. 1943 werden Teile der südlichen Blocks ausgebaut, um Ersatzquartiere für ausgebombte Hamburger zu schaffen. Von 1944 an dient die Anlage der Wehrmacht als Lazarett. Seit Anfang 1993 ist das Gelände öffentlich zugänglich. 1994 wird Prora unter Denkmalschutz gestellt.
In einem Kommentar zu einer Stellplatzsuche hat jemand kommentiert: „In der DDR waren wir nicht frei, aber wir konnten uns freier bewegen“. Dieser Satz beschreibt Rügen sehr treffend. Vieles ist reglementiert. Rügen zieht sehr viele Touristen an und ist die meistbesuchte Insel Deutschlands.
Die Abzocke mit Parkplätzen - die Kosten für einen Parkplatz liegen für ein Wohnmobil zwischen 10 und 40 Euro pro Tag - und die Stechmücken (wir wurden hier übelst zerstochen), waren krass. So macht Rügen keinen Spaß.
Die Mecklenburgische Seenplatte ist bekannt für eine Vielzahlt von Seen. Es ist sehr schön, durch die ausgedehnten Mischwälder am See entlang zu laufen.
Der Thüringer Wald mit seinen dichten, endlosen Tannen und der Rennsteig hat uns sehr begeistert.
Tolle Wege rund um die Trimburg in der schönen Rhön.
Unsere Perras haben ihre wahre Freude an den kleinen Wanderungen.